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Kulturförderpreis der
Stadt Bad Soden

Unser Verein KinoKultur hat in 2023 zum vierten Mal den Kulturförderpreis der Stadt Bad Soden erhalten. Das schätzen wir sehr und freuen uns über diese erneute Auszeichnung.

Gründung

Mit 30 Gründungsmitgliedern am 11. Dezember 2012 gegründet, als das alte Kur-Filmtheater vor der Schließung stand. Vereinsziel ist laut Satzung die Förderung der Filmkunst, der Kultur sowie der Volksbildung in Bad Soden.

Gemeinnützig

Unser Verein ist als gemeinnützig anerkannt (Stichwort: abzugsfähige Spende).
IBAN DE76 5125 0000 0004 2094 43

Bund zeichnet Bad Sodener Programmkino CasaBlanca aus

Für das deutschlandweit beste Dokumentarfilmprogramm ist das Kino CasaBlanca in Bad Soden am 24. Oktober 2024 mit dem Kino- und Verleihprogrammpreis des Bundes ausgezeichnet worden. Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) übergab am Donnerstagabend in Frankfurt die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung.

 Insgesamt werden mit dem Preis 1,8 Mio Euro an 239 Programmkinos in ganz Deutschland vergeben. Unter den hessischen Preisträgern sind neben mehreren Häusern in Frankfurt Kinos aus Witzenhausen (Werra-Meißner), Kassel, Marburg, Lich (Kreis Gießen) und Darmstadt. Sie erhalten aus den verschiedenen Kategorien Fördersummen zwischen 2.500 und 17.500 Euro.
Insgesamt wird der Preis in vier Kategorien verliehen. Der Hauptpreis für das beste Jahresfilmprogramm ging 2024 nach Karlsruhe, für das beste Kinder- und Jugendprogramm wurde ein Kino im nordrhein-westfälischen Münster ausgezeichnet, für das beste Kurzfilmprogramm ein Hamburger Kino.
(Quelle: Hessenschau Do. 24.10.24, 21:15 Uhr, Top-Thema)

Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne, Mitte) und die beiden Betreiber des prämierten Kinos CasaBlanca in Bad Soden. Bild © Carla Reitter (hr)

 
 

Dokumentarfilm des Monats

Dokumentarfilm „Riefenstahl“ 
am 9.11.2024 um 19.30 Uhr

Dokumentarfilm des Monats mit dem KinoKulturverein mit Regisseur Andres Veiel zu Gast.

Leni Riefenstahl gilt als eine der umstrittensten Frauen des 20. Jahrhunderts. Ihre ikonografischen Bildwelten von „Triumph des Willens“ und „Olympia“ stehen für perfekt inszenierten Körperkult, für die Feier des Überlegenen und Siegreichen. Und zugleich auch für das, was diese Bilder nicht erzählen: die Verachtung des Unvollkommenen, des vermeintlich Kranken und Schwachen, der Überlegenheit der einen über die anderen. Die Ästhetik ihrer Bilder ist präsenter denn je – und damit auch ihre Botschaft? Der Film geht dieser Frage anhand der Dokumente aus Riefenstahls Nachlass nach – privaten Filmen und Fotos, aufgenommenen Telefonaten mit engen Wegbegleitern, persönlichen Briefen. Bild für Bild, Facette für Facette legt er Fragmente ihrer Biografie frei und setztsie in einen erweiterten Kontext von Geschichte und Gegenwart. Riefenstahls Hang, die Schönheit durchtrainierter Körper zu zelebrieren, beginnt nicht erst in den 1930er Jahren. Als „Wunschsohn“ ist sie der brutalen Erziehung ihres Vaters ausgeliefert. In den 1920er Jahren setzt sich diese „Schulung“ an ihren Filmsets fort. Sie will mit ihren Schauspielkollegen mithalten – allesamt Männer, die den Ersten Weltkrieg als eine großartige Zeit verklären. Und die bereit sind, sich „vor der Fahne des Führers“ zu versammeln. Mit den Bildern aus „Triumph des Willens“ beschreibt sie sich selbst: Organisierte Kraft und Größe, Demonstration des kontrollierten Körpers, auf Sieg getrimmt. Ihre strikte Leugnung, die Wechselwirkung ihrer Kunst mit dem Terror des Regimes nach dem Krieg anzuerkennen, ist mehr als nur eine abgewehrte Schuld: In persönlichen Dokumenten trauert sie ihren „gemordeten Idealen“ nach. Damit steht sie für viele, die in Briefen und aufgenommenen Telefonaten ihres Nachlasses von einer ordnenden Hand träumen, die endlich mit dem „Scheißstaat“ aufräumt. Dann würde auch ihr Werk eine Renaissance erfahren, in ein, zwei Generationen sei es so weit. – Was, wenn sie recht behalten?

Regie: Andres Veiel
Spieldauer: 115 min.
Altersfreigabe: ab 12
Land: DE
Jahr: 2024

POETRY SLAM IN BAD SODEN

POETRY SLAM“ am 01.11.2024

Am 1.11.2024 veranstalten wir um 20:00 in unserer Reihe „Poetry Slam Bad Soden“ in Kooperation, mit dem Kino Casablanca diese Live Veranstaltung.

Poetry Slam ist ein literarischer Wettkampf mit einfachen Regeln: 1 – Die Texte müssen selbstgeschrieben sein 2 – Der Vortrag darf nicht länger als 7 Minuten sein 3 – Hilfsmittel und Verkleidungen sind nicht gestattet Ansonsten ist alles erlaubt: Lyrik und Prosa, Tiefgang und Comedy, Kurzgeschichte und Essay. Wer den Wettbewerb für sich entscheidet, bestimmt die härsteste Jury der Welt – das Publikum! Aller guten Dinge sind bekanntlich drei und wir freuen uns sehr, dass dieses Spektaktel bereits zum dritten Mal stattfindet – wie immer in Kooperation vom KinoKultur Bad Soden e.V. it dem Kino Casablanca! Poet:innen aus Hessen, Stars, vielversprechende Talente und Newcomer treten in den Wettstreit, um sich in mehreren Runden zu beweisen.

 
 

Dokumentarfilm des Monats

Dokumentarfilm „WATCHING YOU – DIE WELT VON PALANTIR UND ALEX KARP“
am 27.05.2024 um 20.00 Uhr

Der US-Unternehmer Alex Karp hat mit seiner Firma Palantir Technologies die erfolgreiche und gleichzeitig umstrittene Datenanalyse-Software „Gotham“ geschaffen. Sie befähigt einerseits Staaten zur umfassenden Überwachung ihrer Bürger*innen. Andererseits unterstützt sie Geheimdienste, Militär und Polizeibehörden, letztere auch in Deutschland, mit Informationen, die Verbrechen aufklären – oder zum gezielten Töten genutzt werden. Derzeit ist Palantir wichtiger Partner der Ukraine im Verteidigungskrieg gegen Russland. Die Firma ist so verschwiegen wie mysteriös. Sie wurde groß mit ihrer Arbeit für CIA und NSA. An der Börse ist sie über 50 Mrd. US-Dollar wert. Mit ihrer Hilfe soll Osama Bin Laden zur Strecke gebracht worden sein. Der eine Gründer, Peter Thiel, ist ein rechter Libertärer mit recht bizarren Ansichten, der offen Trump unterstützte. Der andere, Alex Karp, bezeichnet sich selbst als Neomarxist und Linker; ist stolz darauf, dass seine Eltern Hippies waren. Heute führt er als CEO die größte kommerzielle Überwachungsfirma der Welt. Er bekennt trocken: „Unser Produkt kann zum Töten von Menschen eingesetzt werden.“ Der Film ist eine investigative Annäherung an einen der geheimnisvollsten CEOs des Silicon Valley, der sich immer dann zu entziehen scheint, wenn zu viele Blicke auf ihn gerichtet sind.

Der Filmemacher Klaus Stern ist zu Gast im Casablanca

Watching you

Regie: Klaus Stern
Spieldauer: 99 min
Jahr: 2024

Dokumentarfilm des Monats

Dokumentarfilm „JOAN BAEZ I AM A NOISE“
am 21.04.2024 um 17.30 Uhr

Eine Ikone, eine lebende Legende – wer kennt nicht die Folk-Sängerin und Aktivistin Joan Baez? Nach Mary Whartons Doku „How Sweet the Sound“ aus dem Jahr 2009 läuft seit einigen Wochen der neue Dokumentarfilm „JOAN BAEZ I AM A NOISE“ in den deutschen Kinos und nun auch als „Dokumentarfilm des Monats“ im Arthouse Kino Casablanca: diesen Sonntag, am 21. April um 17.30 Uhr.
„JOAN BAEZ I AM A NOISE“ ist ein außergewöhnliches Porträt der legendären Folksängerin und Aktivistin Joan Baez. Der Dokumentarfilm, weder ein konventionelles Biopic, noch ein traditioneller Konzertfilm, begleitet Joan auf ihrer letzten Tour und taucht ein in ihr beeindruckendes Archiv aus Privatvideos, Tagebüchern, Kunstwerken, Therapie- und Musikaufnahmen. Im Laufe des Films zieht Baez schonungslos Bilanz und enthüllt auf bemerkenswerte Weise ihr Leben auf und abseits der Bühne: von ihren lebenslangen emotionalen Problemen, über ihr Engagement in der Bürgerrechtsbewegung mit Martin Luther King, bis hin zu der schmerzlichen Beziehung mit dem jungen Bob Dylan. Als radikaler Blick auf eine lebende Legende wird dieser Film zu einer intimen Erkundungsreise einer ikonischen Künstlerin, die noch nie zuvor so viel über ihr Leben enthüllte.
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Spieldauer: 113 min
Land: US
Jahr: 2023

Dokumentarfilm des Monats

Dokumentarfilm „BIG LITTLE WOMEN
am 26.03.2024 um 17.30 Uhr

BIG LITTLE WOMEN lief auf internationalen Festivals und in den Kinos der Deutsch-Schweiz. Nun gibt es in unserer Reihe „Dokumentarfilm des Monats“  eine Deutschlandpremiere im Arthouse Kino Casablanca:

Die schweizerisch-ägyptische Regisseurin Nadia Fares erzählt in einer poetischen Hommage an ihren geliebten Vater nicht nur ihre eigene Familiengeschichte, sondern entwickelt in ihrem Film auch eine aufschlussreiche Chronik über die Stellung der Frau in Ägypten und in der Schweiz. Das Schicksal ihres Vaters, der sich als Student aus Kairo in eine Schweizerin verliebt, die Mutter der Regisseurin Nadia Fares, dient dem Film als Spiegel, dass das Patriarchat auch eine Schweizer Angelegenheit ist. So war der Schweizer Großvater dagegen, dass seine Tochter einen Ägypter heiratete. Er sorgte dafür, dass der Vater von den Behörden nach Kairo zurückgeschickt wurde, ohne dass die junge Familie davon wusste.

Als die Filmemacherin sich später auf die Suche nach ihrem Vater machen kann, gewinnt sie tiefe Einblicke in die Strukturen der ägyptischen Gesellschaft und vermittelt uns atmosphärische Bilder vom Land und ihrer eigenen Familie. Frau-Sein wird in Ägypten auch heute noch unterschiedlich gelebt. Manche üben selbständige Berufe aus, wie z. B. als Ärztinnen oder Uberfahrerinnen, demonstrierten während des „arabischen Frühlings“ auf dem Tahrir-Platz in Kairo, andere verlassen das Haus nicht ohne Schleier, drängen die Töchter zum standesgemäßen Heiraten. „Ägypten ist eine klassenbasierte Gesellschaft. In niedrigeren Klassen hat der Mann das letzte Wort, egal ob er recht hat oder nicht“, sagt Fares. „In den mittleren und höheren Schichten ist das Patriarchat viel subtiler, es kommt jedoch auch hier zum Ausdruck.“

In ihrem Film lässt die Regisseurin verschiedene Frauen der jüngeren Generation zu Wort kommen. Sie begleitet sie auf ihren Fahrradausflügen, in ihrem Alltag und zuhause bei aufreibenden Diskussionen mit Müttern und Vätern. Die drei Protagonistinnen Nouran, Noha und Amina gehören zur jüngeren feministischen Generation, sie wollen finanziell unabhängig sein und sich nicht unbedingt an die traditionelle Familie binden.

Nadia Fares hat in ihrem Film auch der Grande Dame des ägyptischen Feminismus ein Denkmal gesetzt. Die Medizinerin und Schriftstellerin Nawal El Saadawi hat sich über Jahrzehnte für Frauen -und Menschenrechte eingesetzt. Mutig bis ins hohe Alter starb sie 2021 im Alter von knapp 90 Jahren. Das persönliche und zutiefst berührende Gespräch mit ihr bildet einen Höhepunkt.

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Spieldauer: 86 min
Land: CH, EG
Jahr: 2022

BSZ-Artikel vom 20.03.24

Dokumentarfilm des Monats

Dokumentarfilm „DIE GEHEIMNISSE DES SCHÖNEN LEO
am 29.02.2024 um 20 Uhr

Leo Wagner (der Schöne Leo) war mit Franz Josef Strauß Mitbegründer der CSU und von 1961 bis 1976 Bundestags-Abgeordneter (Stimmkreis Günzburg/Neu-Ulm) unter den Kanzlern Adenauer bis Schmidt. Wagner gehörte zu einer Politikergeneration, die vom Krieg geprägt war. Sie erfüllte tagsüber ihre Pflicht an der politischen Front des Kalten Krieges. Danach entspannte man sich im Kölner Nachtleben mit jungen Frauen und altem Champagner. Die Familien zuhause dienten oft nur mehr als Fassade. Bei Leo hatte der aufwendige Lebenswandel seinen Preis. Er verwickelte sich in dubiose Geschäfte und Stasi-Kontakte. Sein Enkel, der junge Filmemacher Benedikt Schwarzer, legt nun die politischen und persönlichen Hintergründe eines der größten politischen Skandale der Bonner Republik frei: Die Affäre um das Konstruktive Misstrauensvotum 1972 gegen Willy Brandt und das Rätsel um die gekauften Stimmen. Der Film eröffnet einen ungeschönten Blick auf die Widersprüche der Generation Leo Wagners, die Abgründe der Bonner Republik und den Preis, den Familien dafür zahlen müssen.

DIE GEHEIMNISSE DES SCHÖNEN LEO

Spieldauer: 80 min,
Regie: Benedikt Schwarzer
Land: DE
Jahr: 2018

Verleihung Kulturförderpreis 2023 der Stadt Bad Soden

Am 22. November 2023 wurde unser Verein KinoKultur erneut mit dem Kulturförderpreis der Stadt Bad Soden ausgezeichnet. Die Vorsitzende Alma Klix nahm die Urkunde von Bürgermeister Dr. Frank Blasch im Theatersaal des Augustinum zusammen mit ihren Vorstandskolleginnen Eva Buch-Erkens, Beate Jung und Margrit Schreiber-Brunner entgegen. In ihrer Preisbegründung hob die  Jury hervor, dass der Verein „neue kulturelle Formate etabliert und sich für die Stadt Bad Soden am Taunus im Kulturbereich als Glücksfall erwiesen hat.“ Wir freuen uns über die Anerkennung unserer Arbeit und werden das Team des Arthouse Kino Casablanca weiterhin mit vollem Engagement unterstützen.

Namen von li: Brigitte Orband (Stiftung Frankfurter Sparkasse), Eva Buch-Erkens, Beate Jung, Alma Klix, Margrit Schreiber-Brunner (KinoKultur Bad Soden e. V.), Andrea I., Prinzessin Sodenia (SKG), hinten stehend Bürgermeister Dr. Frank Blasch, Christian Schwarzkopf (Historischer Verein Bad Soden e. V.), Christoph Kirchhoff u. Reinhard Griese (Sodener Karneval Gesellschaft SKG)

 
 

Kleine Bad Sodener Kino-Chronik

von Alf Mayer, Vereinsmitglied seit Gründung, Öffentlichkeitsarbeit und Vorstandsmitglied 2012 – 2022

Bad Soden hatte einst vier Kinos. Davor gab es in den 1910er und 1920er Jahren gelegentlich »Kinematographen«-Vorführungen in mehreren Gaststätten.

1928 baute der Elektromeister Otto Behrle die »Bad Sodener Lichtspiele« zu einem 220-Plätze-Kino aus. Eingang: durch das heutige Eiscafé Venezia in der Königsteiner Straße. Ort: das heutige »Anno 1928«. Nach dem Krieg erweitert und renoviert. Wiedereröffnung: 26.01.1952

1951 bis 1961: »Taunus-Lichtspiele Neuenhain«, eigentlich Tanzsaal der Gaststätte »Zum Nassauer Hof«, Hauptstraße 19, für Einheimische: »beim Bierbrauer im Saal« (Ort: die heutige Apotheke).

16. März 1956: Eröffnung »Rex-Lichtspiele« in der Königsteiner Straße 42. 1980 geschlossen, 1983 Abriss und Neubau heutige City-Arkaden.

17. Mai 1956, Pfingsten: Eröffnung Neubau »Kur-Theater«, Hauptstraße 1, inzwischen Zum Quellenpark 2. Heute das »CasaBlanca Art House«, damals das Schwesterkino der »Bad Sodener Lichtspiele«, ebenfalls im Besitz der Familie Behrle.

1971 … 

Hier klicken um die gesamte Bad Sodener Kino-Chronik zu lesen.

10 Jahre KinoKultur Bad Soden e.V.

Wir blicken auf ein bewegtes und erfolgreiches Jahr zurück. Die Preise, mit denen Kino und KinoKultur Bad Soden ausgezeichnet wurden und das Jubiläum unseres Vereins, der in diesem Jahr seit knapp über 10 Jahren besteht, haben wir am 4. Dezember mit einem besonderen Abend im Casablanca gefeiert. Nach einem Apéro, bei dem sich die Vorstandsmitglieder zur Begrüßung mit einer kleinen DIA-Show an die Gäste gewandt haben, gab es eine Präsentation von SLOW FOOD mit ausgewählten, selbst zubereiteten  Kostproben und einer dazu passenden Filmvorführung. Denn Achtsamkeit und kulinarische Freuden sind nicht nur das Thema der Slow-Food-Bewegung, sondern spielen auch im Kochfilm DAS ZEN TAGEBUCH die Hauptrolle, in dem Gefühle und Jahreszeiten bestimmen, was auf den Tisch kommt.

Unsere Veranstaltung in Kooperation mit SLOW FOOD Frankfurt hat an diesem Abend großes Interesse geweckt. Daher zur Info hier die Webadressen des Conviviums Frankfurt und von Slowfood Deutschland: Frankfurt am Main — Slow Food Deutschland  /  Deutschland: Slow Food Deutschland.  

Die Bad Sodener Zeitung hat von unserem Mitgliederfest berichtet. Zum Nachlesen für alle, die an diesem speziellen Abend nicht dabei sein konnten:

Dokumentarfilm des Monats

Dokumentarfilm „ITHAKA am 30.11.2023 um 19.30 Uhr

„ITHAKA“ – so der Titel des nächsten „Dokumentarfilm des Monats“, befasst sich mit dem Schicksal des seit Jahren inhaftierten Journalisten und Wikileaks-Gründers Julian Assange. Seit 2019 sitzt er im Londoner Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh – in Auslieferungshaft für die USA. Es drohen ihm 175 Jahre Haft für die Veröffentlichung geheimer Dokumente über Kriegsverbrechen im Irak. Angesichts der aktuellen Kriegssituation in Israel und der Ukraine ist seine Geschichte aus dem Blickfeld der Öffentlichkeit geraten. Doch im letzten Jahr hat sich der 76jährige Vater von Assange, John Shipton, aus Australien auf eine Weltreise begeben, um sich für die Freilassung seines Sohns Julian einzusetzen. Begleitet wird er dabei von Stella Moris, der Mutter der jüngsten Assange-Kinder und seiner Enkel. Erzählt aus der Perspektive der Angehörigen von Assange ist dies ein leiser Film geworden, der uns intime Einblicke in das Familienleben eröffnet, ganz anders als der spannend aufgebaute Polit-Thriller des spanischen Regie-Duos Clara López Rubio und Juan Pancorbo, den wir letztes Jahr im CasaBLanca gezeigt haben, „Hacking Justice: der Fall Assange – eine Chronik“. 

Daniel Kothenschulte schrieb zu dem neuen Film in der Frankfurter Rundschau (12.10.2022): „Nachdem kein Verleih, keine Fernsehanstalt und kein Streaming-Anbieter zugegriffen haben, sprang das Berliner „Human Rights Film-Festival“ … in die Lücke. … Produziert von seinem Bruder Gabriel Shipton und inszeniert vom australischen Dokumentarfilmer Ben Lawrence folgt der Film, sein Haupterzählstrang, den Reisen, die John Shipton, …. seit Jahren unternimmt. … Die titelgebende griechische Insel Ithaka gilt als mythische Heimat des Odysseus. Ihre eigene Odyssee vollzieht eine weitere Protagonistin, Assanges damalige Verlobte und heutige Ehefrau Stella Moris. Subtil und stets maßvoll musikalisch begleitet von Brian Eno ist dies also zum einen ein Film über die fast übermenschlichen Anstrengungen, zu denen familiäre Liebe befähigt: Der Gang an eine zunehmend abweisende Öffentlichkeit ist für die Beteiligten sichtbar schmerzvoll“.

Dabei geht es in ITHAKA nicht zuletzt auch um die Pressefreiheit. Daniel Ellsberg, der 1971 die Pentagon Papers leakte, erklärt: Noch nie wurden in den USA Journalisten oder Journalistinnen wegen Spionage verurteilt, die Meinungsfreiheit wurde stets höher angesetzt. Doch im Fall Assange gibt es seit Jahren keine Lösung.

Nach dem Film steht Moritz Lapke, Sprecher der Free Assange-Gruppe Frankfurt, für aktuelle Informationen und Fragen aus dem Publikum zur Verfügung.

Spieldauer: 110 min.
Altersfreigabe: keine Angabe
Land: GB
Jahr: 2022

Artikel aus dem Höchster Kreisblatt vom 11.10.2023

Glückwunsch zum Hessischen Filmpreis 2023!!!

Wir vom KinoKulturVerein Bad Soden e. V. freuen uns über die erneute Auszeichnung und sind darauf ebenso stolz wie auf den erst kürzlich verliehenen Kinoprogrammpreis 2023!

Mit all unserem Engagement unterstützen wir weiterhin die kulturelle Filmarbeit des ambitionierten Art House Kino CasaBlanca!

Glückwunsch zum Kinoprogrammpreis 2023!!!

Herzlichen Glückwunsch an das CasaBlanca, an Javier Lozano und Irene Bräuninger und ihr gesamtes Team!!! Wir freuen uns mit euch über diese großartige Auszeichnung – den Kinoprogrammpreis 2023!

Dass das CasaBlanca Arthouse Kino als eines von 224 Kinos der Bundesrepublik von der Kulturstaatsministerin für sein Filmprogramm geehrt wird, erfüllt auch uns vom KinoKulturVerein Bad Soden e. V. mit Stolz. Wie bisher werden wir weiterhin mit vollem Engagement das Kino und eure kulturellen Initiativen unterstützen, besonders mit unserer in diesem Jahr gestarteten Reihe  „Dokumentarfilm des Monats“.  

Alma Klix u. Margrit Schreiber-Brunner
im Namen des Vorstands und der Mitglieder des Vereins KinoKultur Bad Soden e.V.

 
 
Irene Bräuninger, Claudia Roth und Javier Lozano

Dokumentarfilm des Monats

Dokumentarfilm „SIEBEN WINTER IN TEHERAN am 19.10.2023 um 19.30 Uhr

Teheran, 7. Juli 2007: Reyhaneh Jabbari, eine 19jährige Informatik-Studentin, die nebenbei als Inneneinrichterin arbeitete, hat ein Geschäftstreffen mit einem neuen Kunden. Ein Tag, der ihr Leben für immer verändert. Denn als der Mann versucht, sie zu vergewaltigen, verteidigt sie sich mit einem Messer, sticht ihn einmal in den Rücken und flieht. Noch in derselben Nacht wird sie verhaftet. Fast zwei Monate lang hat Reyhaneh  keinen Kontakt zu ihrer Familie oder zu einem Rechtsbeistand. In dieser Zeit entstehen erzwungene Geständnisse, die später zu einem Todesurteil nach dem Vergeltungsgesetz der Blutrache führen. Reyhaneh verbrachte über sieben Jahre im Gefängnis. Trotz zahlreicher Beweise, die auf Notwehr hindeuten, hat sie vor Gericht keine Chance. Denn bei ihrem Gegner, dem ehemaligen Geheimdienstmitarbeiter Morteza Sarbandi handelt es sich um einen mächtigen und vernetzten Mann, der selbst nach seinem Tod – von einflussreichen Kreisen der iranischen Gesellschaft geschützt wird. 

Dank heimlich aufgenommener Videos, die von Reyhanehs Familie zur Verfügung gestellt wurden, ihrer Briefe, die sie im Gefängnis geschrieben hat, und umfangreicher Archiv-Recherchen zeichnet die Regisseurin Steffie Niederzoll in ihrem Film den Prozess und das Schicksal dieser jungen Iranerin nach, deren Fall über die Landesgrenzen hinaus für Furore sorgte.  

Über all die Jahre war Reyhanehs Mutter, Shole Pakravan, maßgeblich am Protest gegen die Hinrichtung ihrer Tochter beteiligt und ist heute zu einer wichtigen Menschenrechtsaktivistin gegen die Todesstrafe im Iran geworden. Zusammen mit Steffi Niederzoll hat sie das Buch „Wie man ein Schmetterling wird“ geschrieben (ab sofort erhältlich im Buchhandel und bei der Filmvorführung im Kino am 19. Oktober).

Die Regisseurin wird zum Live-Gespräch ins CasaBlanca kommen, sogar in Begleitung von Shole Pakravan, der Mutter von Reyhaneh.

Die Filmemacherin Steffi Niederzoll, die für SIEBEN WINTER IN TEHERAN nach der Berlinale-Weltpremiere mehrfach ausgezeichnet wurde, schrieb gemeinsam mit Shole Pakravan das Buch „Wie man ein Schmetterling wird“.  

Regie: Steffi Niederzoll
Spieldauer: 97 min.
Altersfreigabe: ab 16
Land: DE
Jahr: 2023

POETRY SLAM IN BAD SODEN

POETRY SLAM“ am 03.11.2023 um 20.00 Uhr

Poetry Slam ist ein literarischer Wettkampf mit einfachen Regeln: Die Texte müssen selbstgeschrieben sein, der Vortrag darf nicht länger als 7 Minuten dauern und Hilfsmittel oder Verkleidungen sind nicht gestattet. Ansonsten ist alles erlaubt. Lyrik und Prosa, Tiefgang und Comedy, Kurzgeschichte und Essay. Wer den Wettbewerb für sich entscheidet, bestimmt die härteste Jury der Welt – das Publikum. Beim ersten Poetry Slam in Bad Soden, organisiert von Kino Kultur e.V. in Kooperation mit dem Arthouse Kino Casablanca gilt es, dieses Spektakel live zu erleben. 4 Poet:innen aus Hessen, Stars, vielversprechende Talente und Profis, treten in den Wettstreit, um sich in mehreren Runden zu beweisen. In der ersten Runde bestimmt eine ausgewählte Publikumsjury die erste Person, die im Finale antreten darf, in der zweiten Runde, nun noch mit drei Vorträgen, entscheidet sich, wer die zweite Person im Finale ist. Danach treten diese Zwei nochmal gegeneinander an, und diesmal entscheidet das ganze Publikum per Applaus, wer die Premiere des Bad Sodener Poetry Slam im Kino Casablanca für sich entscheiden kann. Das Team Kuratiert und moderiert wird der literarische Wettkampf von einem jungen Team rund um den mehrfachen Hessenmeister im Poetry Slam und Bronzemedaillengewinner der deutschsprachigen Meisterschaften, Jan Cönig. Cönig steht seit mehr als zehn Jahren als Poet auf der Bühne, er performt, moderiert und veranstaltet kleine und große Events wie beispielsweise die diesjährige Landesmeisterschaft im Poetry Slam. Mit mehr als 900 Auftritten zählt er zu den aktiven Größen der Szene, schreibt Bücher und tourt mit seinem Soloprogramm „Das Lesen ist schön.“ Unterstützt wird der Frankfurter Cönig von Laura Paloma und Jonas Elpelt. Elpelt ist nicht nur sehr erfolgreicher Teilnehmer diverser U20 Hessenmeisterschaften, sondern auch als Slammaster des Poetry Slams in Eschborn aktiv. Laura Paloma, die neben Jonas den Slam in Eschborn moderiert, veranstaltet außerdem den legendären Slam „Wo ist Hola?“ in Frankfurt, gibt Schreibworkshops und tourt mit ihren unterhaltsamen, aber nicht unkritischen Texten durch Deutschland.

 
 

STUMMFILME MIT LIVEBEGLEITUNG

NEUES besonders attraktives Angebot im CasaBlanca: „Stummfilmklassiker der Filmgeschichte“

Unser KinoKultur-Verein Bad Soden unterstützt ab sofort diese hochwertige Reihe, die mit „NOSFERATU“ im September begonnen hat und im November mit
DAS CABINET DES DR. CALIGARI
fortgesetzt wird: am 28.11.2023, 20.00 Uhr.

Danach folgen im Jahr 2024 die Filme:
DER LETZTE MANN
Friedrich Wilhelm Murnau 1924
Dienstag 16.01.24 20:00 Uhr

TABU
Friedrich Wilhelm Murnau 1931
Dienstag 19.03.24 20:00 Uhr

PEST IN FLORENZ
Otto Rippert 1919
Dienstag 14.05.24 20:00 Uhr

Livemusik:
Gramm Art Project
Julian Gramm Gitarre
Thomas Bugert Kontrabass

Karten an der Kinokasse oder über www.casablanca-badsoden.de