Kulturförderpreis der
Stadt Bad Soden
Unser Verein KinoKultur hat in 2023 zum vierten Mal den Kulturförderpreis der Stadt Bad Soden erhalten. Das schätzen wir sehr und freuen uns über diese erneute Auszeichnung.
Gründung
Mit 30 Gründungsmitgliedern am 11. Dezember 2012 gegründet, als das alte Kur-Filmtheater vor der Schließung stand. Vereinsziel ist laut Satzung die Förderung der Filmkunst, der Kultur sowie der Volksbildung in Bad Soden.
Gemeinnützig
Unser Verein ist als gemeinnützig anerkannt (Stichwort: abzugsfähige Spende).
IBAN DE76 5125 0000 0004 2094 43
Dokumentarfilm des Monats
Dokumentarfilm „Total Trust“ am 10.09.2024 um 20.00 Uhr
Am 10.9.2024 zeigen wir um 20:00 in unserer Reihe „Dokumentarfilm des Monats“ in Kooperation, mit dem Kino Casablanca den Film „Total Trust“ mit einem anschließenden Q&A Video der Regisseurin Jialing Zhang.
Die digitalen Möglichkeiten sozialer Kontrolle in China haben zu einem noch nie da gewesenen Maß staatlicher Überwachung geführt. Durch Selbstzensur oder durch das Ausspionieren der Nachbarn – die Überwachung erfasst nicht nur die von der Regierung als Bedrohung empfundenen Personen, sondern immer mehr und immer totaler auch den Normalbürger: Ob man Blumen kauft, sein Kind zur Schule bringt oder nachts den Müll rausbringt. Big Data und digitale Technologien werden bereits als Waffen eingesetzt, um Freiheiten zu beschneiden. Schritt für Schritt verändert sich so das soziale und politische Verhalten der Chinesen. Mit dem Dokumentarfilm „Total Trust“ gelingt der in den USA lebenden chinesischen Filmemacherin Jialing Zhang ein exklusiver und bislang noch nie möglich gewesener intimer Einblick in das Innere Chinas. Sie erzählt eine zutiefst beunruhigende Geschichte über Technologie, (Selbst-)Zensur und Machtmissbrauch.“
Dokumentarfilm "WATCHING YOU"
KinoKultur e. V. dankt dem Regisseur Klaus Stern für seinen Besuch im Casablanca in Bad Soden, wo er in unserer Reihe „Dokumentarfilm des Monats“ seinen investigativen, spannenden Film „WATCHING YOU – DIE WELT VON PALANTIR UND ALEX KARP“ schon kurz nach der Weltpremiere präsentierte. Vor ausverkauftem Kino und begeistertem Publikum gab es nach dem Filmgespräch viele Fragen aus dem Zuschauerraum und eine intensive Diskussion. Erst kurz vor Mitternacht fuhr Klaus Stern nach Kassel zurück. Chapeau für diesen engagierten Einsatz!
Dokumentarfilm des Monats
Dokumentarfilm „WATCHING YOU – DIE WELT VON PALANTIR UND ALEX KARP“
am 27.05.2024 um 20.00 Uhr
Der US-Unternehmer Alex Karp hat mit seiner Firma Palantir Technologies die erfolgreiche und gleichzeitig umstrittene Datenanalyse-Software „Gotham“ geschaffen. Sie befähigt einerseits Staaten zur umfassenden Überwachung ihrer Bürger*innen. Andererseits unterstützt sie Geheimdienste, Militär und Polizeibehörden, letztere auch in Deutschland, mit Informationen, die Verbrechen aufklären – oder zum gezielten Töten genutzt werden. Derzeit ist Palantir wichtiger Partner der Ukraine im Verteidigungskrieg gegen Russland. Die Firma ist so verschwiegen wie mysteriös. Sie wurde groß mit ihrer Arbeit für CIA und NSA. An der Börse ist sie über 50 Mrd. US-Dollar wert. Mit ihrer Hilfe soll Osama Bin Laden zur Strecke gebracht worden sein. Der eine Gründer, Peter Thiel, ist ein rechter Libertärer mit recht bizarren Ansichten, der offen Trump unterstützte. Der andere, Alex Karp, bezeichnet sich selbst als Neomarxist und Linker; ist stolz darauf, dass seine Eltern Hippies waren. Heute führt er als CEO die größte kommerzielle Überwachungsfirma der Welt. Er bekennt trocken: „Unser Produkt kann zum Töten von Menschen eingesetzt werden.“ Der Film ist eine investigative Annäherung an einen der geheimnisvollsten CEOs des Silicon Valley, der sich immer dann zu entziehen scheint, wenn zu viele Blicke auf ihn gerichtet sind.
Der Filmemacher Klaus Stern ist zu Gast im Casablanca
Regie: Klaus Stern
Spieldauer: 99 min
Jahr: 2024
Dokumentarfilm des Monats
Dokumentarfilm „JOAN BAEZ I AM A NOISE“
am 21.04.2024 um 17.30 Uhr
Spieldauer: 113 min
Land: US
Jahr: 2023
POETRY SLAM IN BAD SODEN
„POETRY SLAM“ am 01.03.2024
Auch der zweite von uns am 1.3.2024 organisierte Poetry Slam im Casablanca in Bad Soden war ein voller Erfolg. Vor ausverkauftem Haus moderierte Laura Paloma erneut auf erfrischende Art diese Live-Veranstaltung. Gewinner an diesem Abend war Artem Zolotarov, der mit poetischen und ausdrucksstarken Texten das Publikum in Bad Soden begeisterte
Dokumentarfilm des Monats
Dokumentarfilm „BIG LITTLE WOMEN„
am 26.03.2024 um 17.30 Uhr
BIG LITTLE WOMEN lief auf internationalen Festivals und in den Kinos der Deutsch-Schweiz. Nun gibt es in unserer Reihe „Dokumentarfilm des Monats“ eine Deutschlandpremiere im Arthouse Kino Casablanca:
Die schweizerisch-ägyptische Regisseurin Nadia Fares erzählt in einer poetischen Hommage an ihren geliebten Vater nicht nur ihre eigene Familiengeschichte, sondern entwickelt in ihrem Film auch eine aufschlussreiche Chronik über die Stellung der Frau in Ägypten und in der Schweiz. Das Schicksal ihres Vaters, der sich als Student aus Kairo in eine Schweizerin verliebt, die Mutter der Regisseurin Nadia Fares, dient dem Film als Spiegel, dass das Patriarchat auch eine Schweizer Angelegenheit ist. So war der Schweizer Großvater dagegen, dass seine Tochter einen Ägypter heiratete. Er sorgte dafür, dass der Vater von den Behörden nach Kairo zurückgeschickt wurde, ohne dass die junge Familie davon wusste.
Als die Filmemacherin sich später auf die Suche nach ihrem Vater machen kann, gewinnt sie tiefe Einblicke in die Strukturen der ägyptischen Gesellschaft und vermittelt uns atmosphärische Bilder vom Land und ihrer eigenen Familie. Frau-Sein wird in Ägypten auch heute noch unterschiedlich gelebt. Manche üben selbständige Berufe aus, wie z. B. als Ärztinnen oder Uberfahrerinnen, demonstrierten während des „arabischen Frühlings“ auf dem Tahrir-Platz in Kairo, andere verlassen das Haus nicht ohne Schleier, drängen die Töchter zum standesgemäßen Heiraten. „Ägypten ist eine klassenbasierte Gesellschaft. In niedrigeren Klassen hat der Mann das letzte Wort, egal ob er recht hat oder nicht“, sagt Fares. „In den mittleren und höheren Schichten ist das Patriarchat viel subtiler, es kommt jedoch auch hier zum Ausdruck.“
In ihrem Film lässt die Regisseurin verschiedene Frauen der jüngeren Generation zu Wort kommen. Sie begleitet sie auf ihren Fahrradausflügen, in ihrem Alltag und zuhause bei aufreibenden Diskussionen mit Müttern und Vätern. Die drei Protagonistinnen Nouran, Noha und Amina gehören zur jüngeren feministischen Generation, sie wollen finanziell unabhängig sein und sich nicht unbedingt an die traditionelle Familie binden.
Nadia Fares hat in ihrem Film auch der Grande Dame des ägyptischen Feminismus ein Denkmal gesetzt. Die Medizinerin und Schriftstellerin Nawal El Saadawi hat sich über Jahrzehnte für Frauen -und Menschenrechte eingesetzt. Mutig bis ins hohe Alter starb sie 2021 im Alter von knapp 90 Jahren. Das persönliche und zutiefst berührende Gespräch mit ihr bildet einen Höhepunkt.
Spieldauer: 86 min
Land: CH, EG
Jahr: 2022
Dokumentarfilm des Monats
Dokumentarfilm „DIE GEHEIMNISSE DES SCHÖNEN LEO„
am 29.02.2024 um 20 Uhr
Leo Wagner (der Schöne Leo) war mit Franz Josef Strauß Mitbegründer der CSU und von 1961 bis 1976 Bundestags-Abgeordneter (Stimmkreis Günzburg/Neu-Ulm) unter den Kanzlern Adenauer bis Schmidt. Wagner gehörte zu einer Politikergeneration, die vom Krieg geprägt war. Sie erfüllte tagsüber ihre Pflicht an der politischen Front des Kalten Krieges. Danach entspannte man sich im Kölner Nachtleben mit jungen Frauen und altem Champagner. Die Familien zuhause dienten oft nur mehr als Fassade. Bei Leo hatte der aufwendige Lebenswandel seinen Preis. Er verwickelte sich in dubiose Geschäfte und Stasi-Kontakte. Sein Enkel, der junge Filmemacher Benedikt Schwarzer, legt nun die politischen und persönlichen Hintergründe eines der größten politischen Skandale der Bonner Republik frei: Die Affäre um das Konstruktive Misstrauensvotum 1972 gegen Willy Brandt und das Rätsel um die gekauften Stimmen. Der Film eröffnet einen ungeschönten Blick auf die Widersprüche der Generation Leo Wagners, die Abgründe der Bonner Republik und den Preis, den Familien dafür zahlen müssen.
Spieldauer: 80 min,
Regie: Benedikt Schwarzer
Land: DE
Jahr: 2018
Dokumentarfilm des Monats
Dokumentarfilm „Anima – Die Kleider meines Vaters„
am 21.01.2024 um 20 Uhr
In ihrem Film erzählt Uli Decker die Geschichte eines über Jahrzehnte gehüteten Familiengeheimnisses. Was die Mutter nach vielen Ehejahren entdeckte und aus Liebe zu ihrem Mann weiterhin geheim hielt, erfuhren die beiden erwachsenen Töchter erst am Sterbebett des Vaters. Eine von ihnen, die Filmemacherin, beginnt, sich mit dieser Geschichte zu beschäftigen und deren Einfluss auch auf das eigene Leben zu hinterfragen.
Aufgewachsen ist der Vater im tiefsten Bayern wie auch später die Regisseurin in den achtziger Jahren in Murnau, einem malerischen Ort im Alpenvorland – imposante Kulisse, konservatives Weltbild, vom Katholizismus geprägt. Die vierköpfige Familie Decker, Vater, Mutter, zwei Töchter lebt in einer unscheinbaren Doppelhaushälfte, passt gut hinein ins vorherrschende Umfeld. Die Regisseurin empfand dieses Leben jedoch auch als erdrückend. Der Vater schien wiederholt an Depressionen zu leiden, sich hinter einer Fassade der Normalität schützend. Die Tochter hatte als Kind mehr Lust auf Abenteuer als auf Mädchenmode, verkleidete sich oft lieber als Junge. Schon früh rebellierte sie gegen die gesellschaftliche und familiäre Enge. „Es gab so eine Leere an Bildern zu positiver Weiblichkeit. Ich hatte keine Vorbilder, nur Fantasie“ sagt sie rückblickend in einem Gespräch. Sie liebt ihren Vater, der sich oft zurückgezogen verhält. Als er nach einem Unfall mit 63 stirbt, spricht die Mutter erstmals vom Geheimnis in der Familie.
In ihrem Film, an dem sie sechs Jahre lang gearbeitet hat, lässt Uli Decker den Vater mittels Tagebucheinträgen sprechen: „Mir geht es nicht darum, eindeutig weiblich zu sein, sondern im Transzendieren der männlichen Rolle meiner Seele Freiheit zu verschaffen“, sagt der Vater an einer Stelle. Indem die Regisseurin im Film auch ihre eigene Stimme zu Wort kommen lässt, tritt sie in einen späten Dialog mit ihrem Vater, der zu seinen Lebzeiten nicht möglich war.
Uli Decker spricht mit Freunden ihrer Familie, mit Nachbarn und Angehörigen, zeigt auf diese Weise das Umfeld ihres Vaters, sie arbeitet fantasievoll mit privaten Fotos, mit collagierten, gezeichneten und animierten Szenen „und macht so deutlich, dass das Private eben nicht nur privat, sondern zu einem wichtigen Teil auch öffentlich ist“ (epd-film.de/filmkritiken).
„Anima – die Kleider meines Vaters“ hatte beim Max-Ophüls-Filmfestival 2022 Premiere und gewann den Publikumspreis und den Jury-Preis für den besten Dokumentarfilm. Seitdem lief der Film auf zahlreichen Festivals, erhielt Auszeichnungen wie u. a. den Bayerischen Filmpreis und startete bundesweit in ausgewählten Arthouse Kinos.
Eine berührende Familiengeschichte, inmitten aller Tragik mit Humor und Leichtigkeit erzählt, ein von liebevollen Erinnerungen geprägter, zu Herzen gehender Dokumentarfilm
Spieldauer: 110 min.
Buch und Regie: Uli Decker
Land: GB
Jahr: 2022
Verleihung Kulturförderpreis 2023 der Stadt Bad Soden
Am 22. November 2023 wurde unser Verein KinoKultur erneut mit dem Kulturförderpreis der Stadt Bad Soden ausgezeichnet. Die Vorsitzende Alma Klix nahm die Urkunde von Bürgermeister Dr. Frank Blasch im Theatersaal des Augustinum zusammen mit ihren Vorstandskolleginnen Eva Buch-Erkens, Beate Jung und Margrit Schreiber-Brunner entgegen. In ihrer Preisbegründung hob die Jury hervor, dass der Verein „neue kulturelle Formate etabliert und sich für die Stadt Bad Soden am Taunus im Kulturbereich als Glücksfall erwiesen hat.“ Wir freuen uns über die Anerkennung unserer Arbeit und werden das Team des Arthouse Kino Casablanca weiterhin mit vollem Engagement unterstützen.
Namen von li: Brigitte Orband (Stiftung Frankfurter Sparkasse), Eva Buch-Erkens, Beate Jung, Alma Klix, Margrit Schreiber-Brunner (KinoKultur Bad Soden e. V.), Andrea I., Prinzessin Sodenia (SKG), hinten stehend Bürgermeister Dr. Frank Blasch, Christian Schwarzkopf (Historischer Verein Bad Soden e. V.), Christoph Kirchhoff u. Reinhard Griese (Sodener Karneval Gesellschaft SKG)
Kleine Bad Sodener Kino-Chronik
von Alf Mayer, Vereinsmitglied seit Gründung, Öffentlichkeitsarbeit und Vorstandsmitglied 2012 – 2022
Bad Soden hatte einst vier Kinos. Davor gab es in den 1910er und 1920er Jahren gelegentlich »Kinematographen«-Vorführungen in mehreren Gaststätten.
1928 baute der Elektromeister Otto Behrle die »Bad Sodener Lichtspiele« zu einem 220-Plätze-Kino aus. Eingang: durch das heutige Eiscafé Venezia in der Königsteiner Straße. Ort: das heutige »Anno 1928«. Nach dem Krieg erweitert und renoviert. Wiedereröffnung: 26.01.1952
1951 bis 1961: »Taunus-Lichtspiele Neuenhain«, eigentlich Tanzsaal der Gaststätte »Zum Nassauer Hof«, Hauptstraße 19, für Einheimische: »beim Bierbrauer im Saal« (Ort: die heutige Apotheke).
16. März 1956: Eröffnung »Rex-Lichtspiele« in der Königsteiner Straße 42. 1980 geschlossen, 1983 Abriss und Neubau heutige City-Arkaden.
17. Mai 1956, Pfingsten: Eröffnung Neubau »Kur-Theater«, Hauptstraße 1, inzwischen Zum Quellenpark 2. Heute das »CasaBlanca Art House«, damals das Schwesterkino der »Bad Sodener Lichtspiele«, ebenfalls im Besitz der Familie Behrle.
1971 …
Hier klicken um die gesamte Bad Sodener Kino-Chronik zu lesen.
10 Jahre KinoKultur Bad Soden e.V.
Wir blicken auf ein bewegtes und erfolgreiches Jahr zurück. Die Preise, mit denen Kino und KinoKultur Bad Soden ausgezeichnet wurden und das Jubiläum unseres Vereins, der in diesem Jahr seit knapp über 10 Jahren besteht, haben wir am 4. Dezember mit einem besonderen Abend im Casablanca gefeiert. Nach einem Apéro, bei dem sich die Vorstandsmitglieder zur Begrüßung mit einer kleinen DIA-Show an die Gäste gewandt haben, gab es eine Präsentation von SLOW FOOD mit ausgewählten, selbst zubereiteten Kostproben und einer dazu passenden Filmvorführung. Denn Achtsamkeit und kulinarische Freuden sind nicht nur das Thema der Slow-Food-Bewegung, sondern spielen auch im Kochfilm DAS ZEN TAGEBUCH die Hauptrolle, in dem Gefühle und Jahreszeiten bestimmen, was auf den Tisch kommt.
Unsere Veranstaltung in Kooperation mit SLOW FOOD Frankfurt hat an diesem Abend großes Interesse geweckt. Daher zur Info hier die Webadressen des Conviviums Frankfurt und von Slowfood Deutschland: Frankfurt am Main — Slow Food Deutschland / Deutschland: Slow Food Deutschland.
Die Bad Sodener Zeitung hat von unserem Mitgliederfest berichtet. Zum Nachlesen für alle, die an diesem speziellen Abend nicht dabei sein konnten:
Dokumentarfilm des Monats
Dokumentarfilm „ITHAKA„ am 30.11.2023 um 19.30 Uhr
„ITHAKA“ – so der Titel des nächsten „Dokumentarfilm des Monats“, befasst sich mit dem Schicksal des seit Jahren inhaftierten Journalisten und Wikileaks-Gründers Julian Assange. Seit 2019 sitzt er im Londoner Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh – in Auslieferungshaft für die USA. Es drohen ihm 175 Jahre Haft für die Veröffentlichung geheimer Dokumente über Kriegsverbrechen im Irak. Angesichts der aktuellen Kriegssituation in Israel und der Ukraine ist seine Geschichte aus dem Blickfeld der Öffentlichkeit geraten. Doch im letzten Jahr hat sich der 76jährige Vater von Assange, John Shipton, aus Australien auf eine Weltreise begeben, um sich für die Freilassung seines Sohns Julian einzusetzen. Begleitet wird er dabei von Stella Moris, der Mutter der jüngsten Assange-Kinder und seiner Enkel. Erzählt aus der Perspektive der Angehörigen von Assange ist dies ein leiser Film geworden, der uns intime Einblicke in das Familienleben eröffnet, ganz anders als der spannend aufgebaute Polit-Thriller des spanischen Regie-Duos Clara López Rubio und Juan Pancorbo, den wir letztes Jahr im CasaBLanca gezeigt haben, „Hacking Justice: der Fall Assange – eine Chronik“.
Daniel Kothenschulte schrieb zu dem neuen Film in der Frankfurter Rundschau (12.10.2022): „Nachdem kein Verleih, keine Fernsehanstalt und kein Streaming-Anbieter zugegriffen haben, sprang das Berliner „Human Rights Film-Festival“ … in die Lücke. … Produziert von seinem Bruder Gabriel Shipton und inszeniert vom australischen Dokumentarfilmer Ben Lawrence folgt der Film, sein Haupterzählstrang, den Reisen, die John Shipton, …. seit Jahren unternimmt. … Die titelgebende griechische Insel Ithaka gilt als mythische Heimat des Odysseus. Ihre eigene Odyssee vollzieht eine weitere Protagonistin, Assanges damalige Verlobte und heutige Ehefrau Stella Moris. Subtil und stets maßvoll musikalisch begleitet von Brian Eno ist dies also zum einen ein Film über die fast übermenschlichen Anstrengungen, zu denen familiäre Liebe befähigt: Der Gang an eine zunehmend abweisende Öffentlichkeit ist für die Beteiligten sichtbar schmerzvoll“.
Dabei geht es in ITHAKA nicht zuletzt auch um die Pressefreiheit. Daniel Ellsberg, der 1971 die Pentagon Papers leakte, erklärt: Noch nie wurden in den USA Journalisten oder Journalistinnen wegen Spionage verurteilt, die Meinungsfreiheit wurde stets höher angesetzt. Doch im Fall Assange gibt es seit Jahren keine Lösung.
Nach dem Film steht Moritz Lapke, Sprecher der Free Assange-Gruppe Frankfurt, für aktuelle Informationen und Fragen aus dem Publikum zur Verfügung.
Spieldauer: 110 min.
Altersfreigabe: keine Angabe
Land: GB
Jahr: 2022
Glückwunsch zum Hessischen Filmpreis 2023!!!
Wir vom KinoKulturVerein Bad Soden e. V. freuen uns über die erneute Auszeichnung und sind darauf ebenso stolz wie auf den erst kürzlich verliehenen Kinoprogrammpreis 2023!
Mit all unserem Engagement unterstützen wir weiterhin die kulturelle Filmarbeit des ambitionierten Art House Kino CasaBlanca!
Glückwunsch zum Kinoprogrammpreis 2023!!!
Herzlichen Glückwunsch an das CasaBlanca, an Javier Lozano und Irene Bräuninger und ihr gesamtes Team!!! Wir freuen uns mit euch über diese großartige Auszeichnung – den Kinoprogrammpreis 2023!
Dass das CasaBlanca Arthouse Kino als eines von 224 Kinos der Bundesrepublik von der Kulturstaatsministerin für sein Filmprogramm geehrt wird, erfüllt auch uns vom KinoKulturVerein Bad Soden e. V. mit Stolz. Wie bisher werden wir weiterhin mit vollem Engagement das Kino und eure kulturellen Initiativen unterstützen, besonders mit unserer in diesem Jahr gestarteten Reihe „Dokumentarfilm des Monats“.
Alma Klix u. Margrit Schreiber-Brunner
im Namen des Vorstands und der Mitglieder des Vereins KinoKultur Bad Soden e.V.
Dokumentarfilm des Monats
Dokumentarfilm „SIEBEN WINTER IN TEHERAN„ am 19.10.2023 um 19.30 Uhr
Teheran, 7. Juli 2007: Reyhaneh Jabbari, eine 19jährige Informatik-Studentin, die nebenbei als Inneneinrichterin arbeitete, hat ein Geschäftstreffen mit einem neuen Kunden. Ein Tag, der ihr Leben für immer verändert. Denn als der Mann versucht, sie zu vergewaltigen, verteidigt sie sich mit einem Messer, sticht ihn einmal in den Rücken und flieht. Noch in derselben Nacht wird sie verhaftet. Fast zwei Monate lang hat Reyhaneh keinen Kontakt zu ihrer Familie oder zu einem Rechtsbeistand. In dieser Zeit entstehen erzwungene Geständnisse, die später zu einem Todesurteil nach dem Vergeltungsgesetz der Blutrache führen. Reyhaneh verbrachte über sieben Jahre im Gefängnis. Trotz zahlreicher Beweise, die auf Notwehr hindeuten, hat sie vor Gericht keine Chance. Denn bei ihrem Gegner, dem ehemaligen Geheimdienstmitarbeiter Morteza Sarbandi handelt es sich um einen mächtigen und vernetzten Mann, der selbst nach seinem Tod – von einflussreichen Kreisen der iranischen Gesellschaft geschützt wird.
Dank heimlich aufgenommener Videos, die von Reyhanehs Familie zur Verfügung gestellt wurden, ihrer Briefe, die sie im Gefängnis geschrieben hat, und umfangreicher Archiv-Recherchen zeichnet die Regisseurin Steffie Niederzoll in ihrem Film den Prozess und das Schicksal dieser jungen Iranerin nach, deren Fall über die Landesgrenzen hinaus für Furore sorgte.
Über all die Jahre war Reyhanehs Mutter, Shole Pakravan, maßgeblich am Protest gegen die Hinrichtung ihrer Tochter beteiligt und ist heute zu einer wichtigen Menschenrechtsaktivistin gegen die Todesstrafe im Iran geworden. Zusammen mit Steffi Niederzoll hat sie das Buch „Wie man ein Schmetterling wird“ geschrieben (ab sofort erhältlich im Buchhandel und bei der Filmvorführung im Kino am 19. Oktober).
Die Regisseurin wird zum Live-Gespräch ins CasaBlanca kommen, sogar in Begleitung von Shole Pakravan, der Mutter von Reyhaneh.
Die Filmemacherin Steffi Niederzoll, die für SIEBEN WINTER IN TEHERAN nach der Berlinale-Weltpremiere mehrfach ausgezeichnet wurde, schrieb gemeinsam mit Shole Pakravan das Buch „Wie man ein Schmetterling wird“.
Regie: Steffi Niederzoll
Spieldauer: 97 min.
Altersfreigabe: ab 16
Land: DE
Jahr: 2023
POETRY SLAM IN BAD SODEN
„POETRY SLAM“ am 03.11.2023 um 20.00 Uhr
Poetry Slam ist ein literarischer Wettkampf mit einfachen Regeln: Die Texte müssen selbstgeschrieben sein, der Vortrag darf nicht länger als 7 Minuten dauern und Hilfsmittel oder Verkleidungen sind nicht gestattet. Ansonsten ist alles erlaubt. Lyrik und Prosa, Tiefgang und Comedy, Kurzgeschichte und Essay. Wer den Wettbewerb für sich entscheidet, bestimmt die härteste Jury der Welt – das Publikum. Beim ersten Poetry Slam in Bad Soden, organisiert von Kino Kultur e.V. in Kooperation mit dem Arthouse Kino Casablanca gilt es, dieses Spektakel live zu erleben. 4 Poet:innen aus Hessen, Stars, vielversprechende Talente und Profis, treten in den Wettstreit, um sich in mehreren Runden zu beweisen. In der ersten Runde bestimmt eine ausgewählte Publikumsjury die erste Person, die im Finale antreten darf, in der zweiten Runde, nun noch mit drei Vorträgen, entscheidet sich, wer die zweite Person im Finale ist. Danach treten diese Zwei nochmal gegeneinander an, und diesmal entscheidet das ganze Publikum per Applaus, wer die Premiere des Bad Sodener Poetry Slam im Kino Casablanca für sich entscheiden kann. Das Team Kuratiert und moderiert wird der literarische Wettkampf von einem jungen Team rund um den mehrfachen Hessenmeister im Poetry Slam und Bronzemedaillengewinner der deutschsprachigen Meisterschaften, Jan Cönig. Cönig steht seit mehr als zehn Jahren als Poet auf der Bühne, er performt, moderiert und veranstaltet kleine und große Events wie beispielsweise die diesjährige Landesmeisterschaft im Poetry Slam. Mit mehr als 900 Auftritten zählt er zu den aktiven Größen der Szene, schreibt Bücher und tourt mit seinem Soloprogramm „Das Lesen ist schön.“ Unterstützt wird der Frankfurter Cönig von Laura Paloma und Jonas Elpelt. Elpelt ist nicht nur sehr erfolgreicher Teilnehmer diverser U20 Hessenmeisterschaften, sondern auch als Slammaster des Poetry Slams in Eschborn aktiv. Laura Paloma, die neben Jonas den Slam in Eschborn moderiert, veranstaltet außerdem den legendären Slam „Wo ist Hola?“ in Frankfurt, gibt Schreibworkshops und tourt mit ihren unterhaltsamen, aber nicht unkritischen Texten durch Deutschland.
STUMMFILME MIT LIVEBEGLEITUNG
NEUES besonders attraktives Angebot im CasaBlanca: „Stummfilmklassiker der Filmgeschichte“
Unser KinoKultur-Verein Bad Soden unterstützt ab sofort diese hochwertige Reihe, die mit „NOSFERATU“ im September begonnen hat und im November mit
DAS CABINET DES DR. CALIGARI fortgesetzt wird: am 28.11.2023, 20.00 Uhr.
Danach folgen im Jahr 2024 die Filme:
DER LETZTE MANN
Friedrich Wilhelm Murnau 1924
Dienstag 16.01.24 20:00 Uhr
TABU
Friedrich Wilhelm Murnau 1931
Dienstag 19.03.24 20:00 Uhr
PEST IN FLORENZ
Otto Rippert 1919
Dienstag 14.05.24 20:00 Uhr
Livemusik:
Gramm Art Project
Julian Gramm Gitarre
Thomas Bugert Kontrabass
Karten an der Kinokasse oder über www.casablanca-badsoden.de